Pink Floyd -- A Saucerful of Secrets

Legt man diese neu gemasterte Scheibe auf, geht sofort die analoge Sonne auf. Die Mono-Version hat tatsächlich eine unheimliche Tiefe und Power. Das zweite Album von Pink Floyd „A Saucerful of Secrets“ ist eh schon der absolute Hammer, aber in dieser Edition einfach unschlagbar. Dabei erschien dieser Mono-Mix bereits in limitierter Auflage (6.500 Exemplare weltweit) im Jahre 2019 zum Record Store Day (RSD). Nun gibt es das Re-Master von den Original-Analog-Bändern in einer Retail-Version. Professionell-leidenschaftlich wurde es gefertigt von James Guthrie, Joel Plante und Bernie Grundman. Schon beim Opener „Let There Be More Light“ spürt man den Druck der E-Gitarre. Sie steht sofort mit dem eindringlichen Riff mitten im Hörraum. Mit fantastischer Klarheit und voll definiert erklingen die Becken von Nick Masons Drum-Set. Die Farfisa-Orgel von Rick Wright klingt absolut einzigartig. Dieser ganz spezielle Sound kommt durch die Koppelung des Instruments mit einem Binson Echorec. Klasse, wie das klingt. Und wie es auf der 180 Gramm schweren Schallplatte wiedergegeben wird. Auch der wunderbare psychedelisch-schwebende Gesang bei „Remember A Day“ ist sehr besonders. Einen genialen Kontrapunkt geben dazu die E-Gitarren-Slide-Sounds. Ganz stark, wie Bassist Roger Waters gemeinsam mit Mason den Song immer mehr vorantreibt. Die Dynamik wird durch die Pressung perfekt wiedergegeben. Einer der Höhepunkte der LP ist das mystisch-magische „Set The Control For The Heart Of The Sun“. Die Waters-Komposition ist wahrlich fesselnd. Das beateske-experimentelle „Corporal Clegg“ beschließt Seite A. Und schon freut man sich auf Seite B. Auf verschlungen musikalischen Pfaden bewegt sich hier das Quintett mit voller Intensität. Sakral in weite akustische Räume führt uns dabei die Hammond-Orgel. Das im Juni 1968 erschienene Meisterwerk ist übrigens die einzige LP, auf der Syd Barrett (Gitarre, Gesang) gemeinsam mit David Gilmour (Gitarre, Gesang) vertreten ist. Mit dem wirklich wunderschön-ausgelassenen „Jugband Blues“, einer Syd-Barrett-Komposition, werden wir verabschiedet. Die Musik hallt noch lange nach. Diese Scheibe gehört definitiv in jede ernsthafte Musik-Bibliothek bzw. in die eigene Sammlung. Hör- und Klangfreude sind garantiert. Ein ästhetisches Sahnehäubchen ist der relativ große Hype-Sticker mit dem Qualitätssiegel und einem raren Foto der Band. Eine echt runde Sache!

Remaster des Original Mono-Mix von den analogen Bändern, aufgenommen in den Abbey Road Studios 1967, durch James Guthrie, Joel Plante und Bernie Grundman. bj